Mercedes W126 S-Klasse Spezialist

Die Sonderklasse W126

Lange Zeit wegen ihrem zeitlos eleganten Design als Youngtimer verschmäht ist die, unter der Federführung von Bruno Sacco gestaltete S-Klasse der Baureihe 126, mittlerweile als Klassiker in der Szene anerkannt. Mit 892.123 Exemplaren ist sie die erfolgreichste Baureihe im Luxus-Segment. Noch bis vor kurzem konnte das Dickschiff relativ günstig erworben werden. Die Preise für gepflegte 126er mit einer schlüssigen Historie sind derzeit am steigen.

Mercedes W126 Geschichte und Schwachstellen

Der 126er – die wohl schönste Oberklassen-Baureihe von Mercedes

Die Ölkrise Anfang der 70er Jahre hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung des 126ers. Die Baureihe sollte leichter werden, weniger Benzin verbrauchen, aber dennoch das Platzangebot und den Komfort der Vorgänger-S-Klasse W116 beibehalten. Dies wurde durch neue Stahllegierungen und umfangreiche Abspeckmaßnahmen bei der Konstruktion der neuen Bauteile erreicht. In Pressemitteilungen wurde damals kommuniziert, dass der Gewichtsverlust gegenüber dem W116 bis zu 280 kg betragen konnte.

Der cw-Wert von 0,36 war bei der Präsentation der Baureihe W126 neuer Weltrekord für Limousinen. Durch die Windschlüpfrigkeit und den Gewichtsverlust war eine Reduzierung des Spritverbrauchs von bis zu 12% (6-Zylinder Modelle) im Vergleich zum Vorgänger gelungen.

Mit von 1979 bis 1991 (bis 1992 in Südafrika) gebauten 892.123 Exemplaren ist der 126er die erfolgreichste Baureihe aller Zeiten im Luxus-Segment. Unterschieden wird: W126 ist die Limousine mit normalen Radstand. V126 ist die Limousine mit 14 cm verlängertem Radstand der nur den Fondpassagieren zugutekommt. Die Bezeichnung C126 ist das Coupé.

Die Technik und Mechanik ist bei regelmäßiger Wartung robust und langlebig. Regelmäßige Rostvorsorge ist unerlässlich. Laufleistungen von über 500.000 km sind bei sachgerechter Pflege für die Motoren kein Problem. Generell sind Mopf-Modelle bei Anschaffungsüberlegungen vorzuziehen.

Mercedes W126 Geschichte, die Baureihe lässt sich in zwei Epochen einteilen

1. Serie (Vormopf) von 1979 bis 1985 mit den Modellen 280 S (Vergaser), 280 SE/SEL, 380 SE/SEL/SEC und 500 SE/SEL/SEC. Diesel für die USA: 300 SD. Fahrerairbag ab 1982 als Option bestellbar. Die 1. Serie ist an den geriffelten Beplankungen zu erkennen.

2. Serie – große Modellpflege (Mopf) ab 1985 mit den Modellen 260 SE, 300 SE/SEL, 420 SE/SEL/SEC, 500 SE/SEL/SEC und 560 SE/SEL/SEC. Diesel für die USA: 300 SDL. Designveränderungen an der Karosserie wie z. B. die glatten Beplankungen – „Sacco-Bretter“ – und „Gullideckel“-Felgen.

S steht bei allen Modellen für Sonderklasse (S-Klasse), E für Einspritzmotor, L für die Langversion und C für die zweitürige Coupéversion. Das Topmodell der Baureihe, der 560 SEL, wurde von Fachzeitschriften als das beste Auto der Welt bezeichnet.

Der Nachfolger des 126ers ist die Baureihe W140.

Die Schwachstellen des Mercedes 126

  • Karosserie: Wagenheberaufnahmen, Innen- und Außenschweller, Batteriekasten, Radläufe, Kotflügel, Stehbleche, Wasserkasten. Türunterkannten, Bremsabstützungskonsole, Bruch Stabilisator vorne, Heckscheibenrahmen, feuchter Kofferraum, Stoßstangen-Chrom, Bremsabstützung Hinterachse, Bruch der  Haubenscharniere.

  • Technik: Gleitschienen (alle V8 – M116 / M117), Zylinderkopf (M110), Achsen und Traggelenke, Bremsabstützung, Schiebedach Hubwinkel, Lenkgetriebe.

  • Elektrik: Steuergeräte, Vorteil beim 126er: noch kein CAN-Bus oder eine ähnliche Vernetzung der Steuergeräte.

  • Ersatzteilsituation: befriedigend. Viele Teile für seltene Polsterfarben sind leider nicht mehr lieferbar (NML). Chromteile teilweise nicht mehr lieferbar. Viele Ersatzteile für die hydropneumatische Federung – HPF (Sonderausstattung) nicht mehr lieferbar.