Mercedes W126 Geschichte und Schwachstellen

Der 126er – die wohl schönste Oberklassen-Baureihe von Mercedes

Die Ölkrise Anfang der 70er Jahre hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung des 126ers. Die Baureihe sollte leichter werden, weniger Benzin verbrauchen, aber dennoch das Platzangebot und den Komfort der Vorgänger-S-Klasse W116 beibehalten. Dies wurde durch neue Stahllegierungen und umfangreiche Abspeckmaßnahmen bei der Konstruktion der neuen Bauteile erreicht. In Pressemitteilungen wurde damals kommuniziert, dass der Gewichtsverlust gegenüber dem W116 bis zu 280 kg betragen konnte.

Der cw-Wert von 0,36 war bei der Präsentation der Baureihe W126 neuer Weltrekord für Limousinen. Durch die Windschlüpfrigkeit und den Gewichtsverlust war eine Reduzierung des Spritverbrauchs von bis zu 12%  (6-Zylinder Modelle) im Vergleich zum Vorgänger gelungen.

Mit von 1979 bis 1991 (bis 1992 in Südafrika) gebauten 892.123 Exemplaren ist der 126er die erfolgreichste Baureihe aller Zeiten im Luxus-Segment. Unterschieden wird: W126 ist die Limousine mit normalen Radstand. V126 ist die Limousine mit 14 cm verlängertem Radstand der nur den Fondpassagieren zugutekommt. Die Bezeichnung C126 ist das Coupé.

Mercedes W126 Geschichte, die Baureihe lässt sich in zwei Epochen einteilen

1. Serie (Vormopf) von 1979 bis 1985 mit den Modellen 280 S (Vergaser), 280 SE/SEL, 380 SE/SEL/SEC und 500 SE/SEL/SEC. Diesel für die USA: 300 SD. Fahrerairbag ab 1982 als Option bestellbar. Die 1. Serie ist an den geriffelten Beplankungen zu erkennen.

2. Serie – große Modellpflege (Mopf) ab 1985 mit den Modellen 260 SE, 300 SE/SEL, 420 SE/SEL/SEC, 500 SE/SEL/SEC und 560 SE/SEL/SEC. Diesel für die USA: 300 SDL. Designveränderungen an der Karosserie wie z. B. die glatten Beplankungen – „Sacco-Bretter“ – und „Gullideckel“-Felgen.

S steht bei allen Modellen für Sonderklasse (S-Klasse), E für Einspritzmotor, L für die Langversion und C für die zweitürige Coupéversion. Das Topmodell der Baureihe, der 560 SEL, wurde von Fachzeitschriften als das beste Auto der Welt bezeichnet.

Der Nachfolger des 126ers ist die Baureihe W140.

Mercedes W126 Geschichte und Schwachstellen
Mercedes 126er
Mercedes W126 Geschichte und Schwachstellen
Mercedes W126 420 SE
Mercedes W126 Geschichte und Schwachstellen
Mercedes 126er

Die Schwachstellen

Karosserie: Wagenheberaufnahmen, Innen- und Außenschweller, Batteriekasten, Radläufe, Kotflügel, Stehbleche, Wasserkasten. Türunterkannten, Bremsabstützungskonsole, Bruch Stabilisator vorne, Heckscheibenrahmen, feuchter Kofferraum, Stoßstangen-Chrom, Bremsabstützung Hinterachse, Bruch Haubenscharniere

Technik: Gleitschienen (alle V8 – M116 / M117), Zylinderkopf (M110), Achsen und Traggelenke, Bremsabstützung, Schiebdach Hubwinkel, Lenkgetriebe

Elektrik: Steuergeräte, Vorteil beim 126er: noch kein CAN-Bus oder eine ähnliche Vernetzung der Steuergeräte

Ersatzteilsituation: befriedigend. Viele Teile für seltene Polsterfarben sind leider nicht mehr lieferbar (NML). Chromteile teilweise nicht mehr lieferbar. Viele Ersatzteile für die hydropneumatische Federung – HPF (Sonderausstattung) nicht mehr lieferbar.

Die Technik und Mechanik ist bei regelmäßiger Wartung robust und langlebig. Regelmäßige Rostvorsorge ist unerlässlich. Laufleistungen von über 500.000 km sind bei sachgerechter Pflege für die Motoren kein Problem. Generell sind Mopf-Modelle bei Anschaffungsüberlegungen vorzuziehen.